Ratgeber zum Schutz vor Berufsunfähigkeit für Selbständige
Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbständige zählt zu den wichtigsten Versicherungen für alle selbständigen Unternehmer. Sie ist eine reine Risikoversicherung und dient zur Absicherung der eigenen Arbeitsleistung und gewährleistet bei einer eingetretenen Berufsunfähigkeit durch Unfall oder Krankheit ein existenzsicherndes Einkommen.
Diese Gründe sprechen für eine priate Berufsunfähigkeitsversicherung
Als Selbständiger gibt es keine gesetzlichen Versicherungen, die den Unternehmer als Person vor großen Risiken wie das der Erwerbsunfähigkeit in ausreichendem Ausmaß absichern. Im Falle eines Unfalles oder einer Erkrankung mit einhergehender Berufsunfähigkeit sind Unternehmer sind Unternehmer nicht abgesichert. Vor allem bei Berufen mit hohen Risiken, wie sie in Handwerksbetrieben vorzufinden sind, ist eine entsprechende Absicherung unverzichtbar. Dies gilt ebenfalls für selbständige Personen, die überdurchschnittlich häufig beruflich mit dem Auto unterwegs sind. Grundsätzlich kann jedoch jeder durch Unfall oder Krankheit arbeitsunfähig werden.
Gesetzliche Leistungen sind für Selbständige nicht existenzsichernd
Selbständige, die vor dem 1. Januar 1961 geboren sind, sind noch durch die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente abgesichert. Alle anderen Personen, deren Geburtsdatum hinter diesem Stichtag liegt, erhalten nur mehr eine geringe Erwerbsminderungsrente. Die maximal erreichbare Erwerbsminderungsrente beträgt 36 % des Bruttoeinkommens und wird dann ausbezahlt, wenn die berufsunfähige Person weniger als 3 Stunden täglich arbeiten kann. Sobald ein Antragsteller auf Erwerbsminderung 6 Stunden täglich irgendeine Tätigkeit durchführen kann, wird die Auszahlung einer Erwerbsminderungsrente abgelehnt. Dies ist auch dann der Fall, wenn das Einkommen im Rahmen der Tätigkeit unterhalb des Existenzminimums liegt.
Diese Fakten sind wichtige Argumente, die den frühestmöglichen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbständige befürworten. Nur so kann eine in Zukunft existenziell bedrohliche Situation auf Dauer verhindert werden.
Entscheidungshilfe für die richtige Wahl der Berufsunfähigkeitsversicherung
Der Markt bietet eine Vielzahl an Berufsunfähigkeitsversicherungen in unterschiedlichsten Variationen an.
Folgende Kriterien sollte eine gute und faire Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbständige erfüllen:
- Kein ABSTRAKTER Verweis – beinhaltet der Vertrag diesen Verweis, hat der Versicherer das Recht, der versicherten selbständigen Person irgendeine Art von Tätigkeit zuzuweisen. Dadurch entfällt die Verpflichtung zur Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente.
- Nachversicherungsgarantie – diese sollte ein Bestandteil des Vertrages sein. Die Nachversicherungsgarantie gewährleistet die Erbringung der Leistung zur Berufsunfähigkeit ab dem tatsächlichen Eintritt der Berufsunfähigkeit und nicht erst ab deren Feststellung.
- Laufzeit bis zum Beginn des Renteneintrittsalters
- Berufsunfähigkeitsrente hat die Höhe des aktuellen Nettoeinkommens.
- Die im Vertrag enthaltene Prognosezeit sollte nicht länger als 6 Monate betragen.
- Empfehlenswert ist der Abschluss einer reinen Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Kombinationsangebote.
- Im Idealfall wird auf die Karenzzeit verzichtet.
- Anpassungsoption der Versicherung ohne erneute Gesundheitsüberprüfung.
Abschließend zum Thema Entscheidungshilfe soll noch kurz das Thema Verweis behandelt werden. So ideal eine Versicherung ohne Verweise ist, wird es diese nicht geben, da der Versicherer in dem Fall auch dann zahlen müsste, wenn der Versicherte in einem anderen Beruf ein volles Einkommen erzielt. Aus diesem Grund wird eine Berufsunfähigkeitsversicherung immer einen KONKRETEN Verweis enthalten, der unter gewissen Voraussetzungen zur Ausübung in einem anderen Beruf verpflichtet.
Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Höhe des monatlichen Beitrages für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sowohl bei Selbständigen, als auch bei anderen Berufsgruppen, von mehreren Faktoren abhängig.
- Je jünger, umso günstiger die monatlichen Beiträge
- Höhe der vereinbarten Rente
- Branchenspezifisches Risiko (ausgeübte Tätigkeit)
- Vorerkrankungen
Die aufgezählten Punkte sind die wichtigsten Einflussfaktoren auf den monatlichen Beitrag. Das nachfolgende Beispiel zeigt die Unterschiede auf:
Höhe der Berufsunfähigkeitsrente: 1.000 Euro
Hobby aktiv ausgeübt: Fußball
Vorerkrankungen nicht vorhanden
Leistungserbringung bis zum vollendeten 65. Lebensjahr
Gastwirt – monatlicher Beitrag bei Abschluss im Alter von:
20 Jahre – 135 Euro
35 Jahre – 195 Euro
50 Jahre – 290 Euro
Einzelhändler Antiquitäten – monatlicher Beitrag bei Abschluss im Alter von:
20 Jahre – 49 Euro
35 Jahre – 68 Euro
50 Jahre – 95 Euro
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