Warum ist eine private Altersvorsorge wichtig?

Bereits 2035 sollen auf einen Rentner lediglich zwei Erwerbstätige kommen – vor ein paar Jahren waren es noch drei Personen. Mit einer Besserung des Altersquotienten ist nicht zu rechnen, weshalb die private Altersvorsorge immer wichtiger wird.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft empfiehlt allen 22-jährigen, als Rentenmaßstab mindestens das Jahr 2060 zu wählen. Laut Aussagen des GDV denkt die Bundesregierung nicht weitsichtig genug, da ihre Prognosen bis 2030 reichen. In rund 20 Jahren wird die gesetzliche Rente höchstens als Basissicherung dienen: Daher müssen Sie sich über die private Altersvorsorge gründlich Gedanken machen!

Langfristiger Vermögensaufbau

Die privaten Haushalte sparen rund 10% des Nettoeinkommens an. Im Jahr 1990 lag diese Quote noch bei 13%, was eine negative Entwicklung ist. Im Durchschnitt versucht ein Viertel der Bundesbürger regelmäßig etwas Geld zurückzulegen. Da die gesetzliche Rente eher schrumpft, ist das eine schlaue Investition. In den Menschen wächst das Bewusstsein, dass die staatliche Altersvorsorge kaum für den aktuellen Lebensstandard genügen wird.

Eine Nettorente von 60% des Einkommens war in den 1990er Jahren üblich. In Zukunft ist mit einem Niveau von unter 40% zu rechnen, was die private Altervorsorge nicht nur wichtig sondern notwendig macht.

Das sind die Hauptgründe für das bröckelnde Rentensystem:

1. Fehlende Einnahmen
Die Gesellschaft wird immer älter, während die Anzahl der Beitragszahler sinkt. Momentan springt der Staat für die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen ein, aber das kann und wird auf Dauer nicht gutgehen.

2. Neue Reformen
Um das System am Leben zu erhalten, wird das Rentenalter langsam erhöht. Doch die Inflation wächst schneller als die Rente an, sogar Kürzungen erscheinen wahrscheinlich.

3. Prekärer Staatshaushalt
Dauerhaft kann sich der Staat die Rente kaum leisten: Neben dem Haushaltsdefizit schießen die Gesundheitskosten in die Höhe und die Gelder werden an anderer Stelle benötigt.

Einige Personen vertrauen dem Sparbuch, denn es handelt sich um ein bekanntes Produkt. Die aktuelle Zinspolitik der EZB macht den Sparern einen Strich durch die Rechnung. In einer Niedrigzinsphase ist das Sparbuch alles andere als eine lukrative Form der Geldanlage. Besser sieht es bei der staatlich geförderten Riester-Police aus, die zur Aufbesserung der Rente verwendet wird.

Finanzielle Lücken im Ruhestand

Die gesetzliche Rente ist relativ sicher, aber Sie sollten sich nicht auf sie verlassen: Rund 80% vom Nettogehalt sind nötig, um den Lebensstandard zu halten.

Bereits im Jahr 2030 soll dieser Wert auf die Hälfte sinken, der in der Praxis geringer ausfallen kann:

  • Ein früher Ruhestand wirkt sich negativ aus.
  • In 10 Jahren sind 1.000 Euro weniger wert, denn die Inflation zehrt an der Rente.
  • Angestellte mit kleinen Gehältern haben später weniger Geld zur Verfügung.
  • Es ist nur mit kleinen Steigungen zu rechnen.
  • Die genaue Höhe lässt sich nicht vorhersagen.

Wer zur Miete wohnt, muss eventuell umziehen. Mit 40% des Nettoeinkommens sind viele Wohnungen unbezahlbar und Sie müssen finanzielle Einbußen hinnehmen.

Das 3-Säulen-Modell der Altersvorsorge

gute Rente im Alter
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Damit Sie sich im Alter einen schönen Urlaub gönnen können, müssen Sie sich rechtzeitig absichern.

Diese drei Säulen helfen Ihnen dabei:

  1. Gesetzliche Regelsysteme
  2. Betriebliche Altersversorgung
  3. Private Altersvorsorge

Leider sehen die Prognosen für die erste Säule düster aus, weshalb Sie dies mit der dritten Säule ausgleichen müssen. An der zweiten Säule können Sie wenig ändern, außer Sie wechseln den Arbeitgeber oder setzen sich intern für eine bessere Altersvorsorge ein.

Eine Sparquote von mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens ist zu empfehlen.

Da die Rente erst in 20, 30 oder 40 Jahren ausbezahlt wird, muss die Geldanlage möglichst seriös sein.

Das sind die gängigen Produkte zur privaten Altersvorsorge:

  • Riester-Rente
  • Rürup-Rente
  • Fondssparpläne
  • Sparbuch (aktuell unattraktiv)
  • Aktien
  • Immobilien

Die Rürup-Rente richtet sich vor allem an Selbstständige, Freiberufler und Besserverdiener. Bei Aktien oder Wertpapieren ist Vorsicht geboten, da ein Verlust des Kapitals möglich ist. Wer eine Immobilie finanziert und später mietfrei wohnen kann, kommt auch mit einer niedrigeren Rente zurecht.

Fazit

Mit einer privaten Altersvorsorge wird immer wichtiger, denn Sie vermeiden finanzielle Überraschungen. Da künftig mit einer kleinen Rente zu rechnen ist, sollten Sie sich rechtzeitig absichern. Das ist nicht kompliziert und wird zum Teil sogar staatlich gefördert: So profitieren Sie bei Aktien vom Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro pro Person, den Sie vor dem Finanzamt geltend machen können.