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Beamte: PKV oder GKV? (Beihilfe, Beiträge & mehr)

Für Beamte bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und einer privaten Krankenversicherung (PKV). Diese beziehen sich neben den Leistungen vorallem auf die geleistete Beihilfe und die damit zu in Verbindung stehendenen Beiträge.

Was ist die Beihilfe?

Die Beihilfe bezeichnet eine finanzielle Unterstützung für die Gesundheitsversorgung von Beamten. Sie wird vom Dienstherrn geleistet und beläuft sich auf 50% bis 80% der Behandlungskosten. Die Höhe ist vom Bundesland und der ausgeführten Tätigkeit abhängig. Im Rahmen einer PKV wird der Restanteil vom Versicherer getragen. Bei der GKV besteht kein Beihilfeanspruch, weshalb sich die meisten Beamten für die private Krankenversicherung entscheiden. Solange die engen Familienangehörigen nicht berufstätig sind, haben sie in der PKV ebenfalls einen Anspruch auf Beihilfe.

Lohnt sich die GKV für Beamte?

Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen dürfen sich Beamte ihre Krankenversicherung frei auswählen. Es bestehen keine Einkommens- oder Verdienstgrenzen.

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* Dies ist ein externer Service. Der Betreiber von krankenkasse-vergleich.de übernimmt keine Haft für die Inhalte und Leistungen des Services.

Beamte, die sich für die gesetzliche Krankenversicherung entscheiden, können dies im Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft tun. Jedoch verfällt der Anspruch auf Beihilfe, da er nur für die PKV gilt. Darüber hinaus sollten Sie die Versichertenbeiträge genau kalkulieren: Bei der gesetzlichen Krankenversicherung betragen sie 14,6% des Bruttoeinkommens mit einem Zusatzbeitrag von etwa 0,9%. Das macht insgesamt einen Höchstbeitrag von rund 15,5%. Dafür sind die Kinder in der kostenlosen Familienversicherung mitversichert.

Es besteht die Möglichkeit, von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung zu wechseln. Bitte beachten Sie, dass ein Wechsel zurück in die GKV nicht möglich ist.

Vorteile:

  • Relativ konstante Beiträge
  • Grundversorgung gewährleistet

Nachteile:

  • Beihilfe entfällt
  • Teils unnötige Leistungen

Beispiel: Ein Beamter verdient 55.000 Euro im Jahr. Nun benötigt er eine Zahnbehandlung. Generell zahlt er jeden Monat einen Betrag von 661,05 Euro ein.

Es greift die Beitragsbemessungsgrenze, die 2016 bei monatlich 4.687,50 Euro liegt. Die Grenze bedeutet, dass bis zu diesem Bruttolohn die Beiträge konstant ansteigen.

Für Zahnbehandlungen gilt ein Festzuschuss von 50 % der Regelversorgung, die per Index lediglich 50 Prozent von 700 Euro beträgt. Somit erhält der Beamte 350 Euro erstattet und muss den Rest selber begleichen.

Wie schneidet die PKV bei Beamten ab?

Beamte, die sich in einer privaten Krankenversicherung versichern lassen, profitieren von der Beihilfe. Dabei werden häufig spezielle Beihilfetarife angeboten, bei denen die medizinischen Kosten direkt abgerechnet werden. In der Regel fallen die Tarife etwas günstiger aus, da das Einkommen durch den Staat sichergestellt ist. Anders sieht es etwa bei Selbstständigen aus, die über keinen finanzkräftigen Dienstherrn verfügen.

Frau mit Laptop
© olly / Fotolia

Die Tarife sind von der Besoldung unabhängig. Der Beamte muss sein Alter und den Gesundheitszustand angeben. Je nach Versicherer ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich. Die Beiträge werden anhand dieser Daten berechnet und dem Interessenten mitgeteilt. Das kann nachteilig für Beamte mit niedriger Besoldung sein, wenn sie nicht mehr voll arbeiten. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus schweren Vorerkrankungen, welche die Beitragskosten in der PKV enorm teuer machen.

Generell profitieren Sie als Beamter in der PKV von maßgeschneiderten Leistungspaketen. Während die Tarife in der GKV relativ identisch sind, können Sie in der privaten Versicherung über alle Leistungen frei entscheiden – wie etwa das Einbettzimmer oder die Behandlung vom Chefarzt.

Vorteile:

  • Beihilfe für 50% bis 80% der Behandlungskosten
  • Individuelles Leistungspaket
  • Nicht lohnabhängig

Nachteile:

  • Hohe Tarifkosten bei schweren Vorerkrankungen
  • Geringverdiener zahlen in der GKV eventuell weniger

Beispiel: Der Beamte erhält eine jährliche Besoldung von 74.500 Euro. Ob er 30.000 Euro mehr oder weniger verdient, spielt keine Rolle, da er sich seinen Tarif selber aussuchen kann.

Die Auswahl der Leistungen bleibt Ihnen überlassen. Nun haben Sie sich für einen Beihilfe-Tarif mit Ergänzungen entschieden, worunter eine Kostenübernahme von 70 Prozent der Zahnersatzkosten fällt. Dafür verlangt ein Versicherer rund 240 Euro im Monat.

Es wird eine Zahnbehandlung in Höhe von 1.000 Euro fällig. Tarifbedingt erfolgt eine Übernahme von 70% der tatsächlichen Kosten. Somit müssen Sie von 1.000 Euro nur noch 300 Euro selber bezahlen.

Fazit

Für Beamte lohnt sich die GKV bloß in wenigen Fällen. Der Arbeitgeberanteil entfällt, was die gesetzliche Krankenkasse unattraktiv macht. Lediglich Geringverdiener oder Personen mit Vorerkrankungen können von der GKV profitieren. Die meisten Beamten schließen eine PKV ab, was den günstigen Beiträgen (durch die Beihilfe) und dem großen Leistungskatalog zu verdanken ist.