Was ist eine flexible Risikolebensversicherung?

Eine flexible Risikoversicherung bietet nennenswerte Vorteile für Versicherungsnehmer. Sie kann neben der finanziellen Absicherung der Familie auch als zusätzliche Absicherung für Darlehen, z.B. einer Baufinanzierung, dienen. Jedoch bringt die Flexibilität auch einige Nachteile mit sich.

flexible Risikolebensversicherung: So funktioniert sie?

Als eine Variante der Restschuldversicherung soll die flexible Risikolebensversicherung Hinterbliebenen weiteren finanziellen Halt im Todesfall liefern. Dabei soll vor allem folgende Situation vermieden werden: Der Vater oder die Mutter sterben, während der Rest der Familie die laufenden Kosten allein tragen muss. Selbiges gilt natürlich auch dann, wenn keine Kinder im Bild sind, dafür aber der hinterbliebene Partner die Schulden zu tilgen hat. Bis zum Zeitpunkt des Todes vom Versicherten erfolgt hingegen keine Zahlung.

Es handelt sich in der Praxis folglich tatsächlich ausschließlich um eine Versicherung für Hinterbliebene, von denen der Versicherungsnehmer, welcher verstirbt, aber nicht konkret profitieren wird – außer in dem Wissen, dass die Hinterbliebenen finanziell abgesichert sind.

Die flexible Risikolebensversicherung wird hierbei in erster Linie als Absicherung für Kredite eingesetzt. Das zum Beispiel dann, wenn über mehrere Jahrzehnte eine Baufinanzierung beziehungsweise Hypothek läuft, das Haus also dauerhaft abgezahlt werden muss. Für beide Parteien in einer Ehe oder einer Beziehung ist das vielleicht durchaus möglich, jedoch könnten die anfallenden Raten zur großen Belastung werden, wenn ein Einkommen komplett entfällt, wie im Tode des/der Versicherten die Situation.

Zeitgleich können durch diese Form der Lebensversicherung entsprechend höhere Kredite zu mitunter günstigeren Konditionen eingeholt werden, da der Kreditgeber im Todesfall zumindest auf eine Auszahlung beziehungsweise Fortführung der Zahlung hoffen kann. Das kann, muss aber nicht der Fall sein. In erster Linie geht es um die Absicherung der Hinterbliebenen und nicht um eine Steigerung der Bonität oder eine Optimierung der Sicherheiten gegenüber Kreditgebern.

Flexibel: Individuell auf die Bedürfnisse zugerichtet

Der Zusatz der „flexiblen“ Risikolebensversicherung kommt deshalb zustande, weil diese noch individueller auf die Versicherungsnehmer und ihre Bedürfnisse hin

Recherche nach flexibler Risikolebensversicherung
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ausgerichtet wird. Dieser Umstand wird durch mehrere Faktoren in der Praxis bewerkstelligt. So lässt sich die flexible Risikolebensversicherung spezifisch auf das Darlehen, die Hypothek beziehungsweise die Baufinanzierung ausrichten. Das ist von Vorteil, wenn diese noch vor der Aufnahme des Darlehens an den Kreditgeber übermittelt werden soll. Diese Situation ist meist der Fall, wenn der Kreditgeber solch eine Versicherung spezifisch als zusätzliche Absicherung verlangt.

Weiterhin lassen sich Beiträge, Prämien und Auszahlungen flexibler auf die Versicherungsnehmer ausrichten. So könnte die Police beispielsweise auf den Umstand reagieren, dass der Versicherungsnehmer im Verlauf seines Lebens mit weiterem angesparten und angehäuften Vermögen kalkuliert, wodurch das notwendige Maß einer Absicherung, sollte es zum Tod kommen, reduziert wird. Das würde sich dann natürlich auch in den erforderlichen Beträgen widerspiegeln. Generell lassen sich als Vorteil die relativ geringen Beträge nennen, welche pauschal fast immer niedriger ausfallen, als beispielsweise bei einer fondgebundenen Kapitallebensversicherung.

Nachteile einer flexiblen Risikolebensversicherung

Nachteile hat solch eine flexible Risikolebensversicherung aber ebenso. Bereits eingangs wurde erwähnt, dass sich diese schon deshalb nicht als Altersvorsorge eignet, weil der Versicherungsnehmer selber nicht in direkter Art und Weise davon profitieren wird. Zudem ist eigentlich immer notwendig, dass eine Gesundheitsprüfung abgelegt werden muss. Für gesunde Menschen ohne erhöhtes Risiko ist das nicht zwingend ein Nachteil, für Personen, die in eine oder mehrere Risikogruppen eingegliedert werden können, hingegen schon. Das würde beispielsweise dann zutreffen, wenn in der Familie erbliche Krankheiten bekannt sind, der Versicherungsnehmer Raucher ist oder in einem Beruf mit erhöhtem Risiko für das eigene Wohl arbeitet.

Ebenso muss erwähnt werden, dass sich die Versicherungsnehmer mit solch einer Police langfristig an die damit verbundenen Verbindlichkeiten binden. Nicht immer lässt sich wirklich abschätzen, wie sich die finanzielle Situation noch entwickeln wird oder welche privaten Umstände in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auftreten.

Zudem zahlt die Versicherungsgesellschaft, welche die flexible Risikolebensversicherung offeriert, natürlich immer nur dann, wenn der Tod innerhalb der Versicherungslaufzeit eintritt. Stirbt der Versicherungsnehmer nach Ablauf dieser, haben die Beiträge insgesamt keinerlei Nutzen erfüllt, außer eventuell minimal die Bonität zu verbessern. Hinterbliebene hätten im Todesfall dann aber dennoch keine finanzielle Absicherung.

Dieser Nachteil soll durch einige neue Modelle der flexiblen Risikolebensversicherung umgangen werden. Einige Versicherer bieten hier eine Lösung an, bei der eine Auszahlung auch dann noch erfolgt, wenn der Todesfall nicht in der Versicherungslaufzeit eintritt. Hier gehört aber stark differenziert, denn nicht selten wird nur ein Teil der vereinbarten Summe ausgezahlt oder aber die Versicherten müssen mit wesentlich höheren Beiträgen rechnen, was sich dann mitunter nicht mehr stemmen oder das eigentlich vermeintlich günstige Modell der flexiblen Risikolebensversicherung doch wieder teurer werden lässt.